Beiträge zum Stichwort »Arbeitsrecht«

Samstag, 05. Mai 2007

Arbeitszeugnis und Auffälligkeiten

Empfehlung: Sobald Sie Ihr Zwischenzeugnis oder Endzeugnis erhalten haben, sollten Sie den Briefbogen zunächst auf Abweichungen vom "normalen" Erscheinungsbild untersuchen. Ist z.B. die Telefonnummer der Personalabteilung  - entgegen der sonstigen Gewohnheit - unterstrichen oder in Fettdruck, so könnte dies darauf hindeuten, dass der Aussteller über den eigentlichen Zeugnisinhalt hinaus noch mehr zu erzählen hat und dem Leser des Arbeitszeugnisses seine telefonische Auskunftbereitschaft signalisiert.

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Mittwoch, 02. Mai 2007

Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)

Das Handelblatt hat heute von einer Entscheidung des Arbeitsgerichtes Osnabrück berichtet. Danach soll das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) teilweise gegen europäisches Recht verstossen. Im deutschen AGG stehe ausdrücklich, dass das Gesetz bei Kündigungen keine Anwendung finde (§ 2 Abs.4 AGG). Das osnabrücker Arbeitsgericht hält diesen Absatz für nicht konform mit dem Europarecht. Die EU-Diskriminierungs-Richtlinie, die dem AGG zugrunde liegt, beziehe sich ausdrücklich auch auf die Beendigung von Arbeitsverhältnissen.  - Das letzte Wort hat hier das Bundesarbeitsgericht.Die Auswirkungen in Arbeitsgerichtprozessen dürften jedoch vor allem für ältere Arbeitnehmer gravierend sein.

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Freitag, 27. April 2007

Sozialplan und Abfindung

Urteil des Landesarbeitsgerichtes Düsseldorf vom 26.01.2007, Akz. 9 Sa 631/06:
Erhält ein Arbeitnehmer aufgrund eines Sozialplanes nach einer Teilbetriebsschließung eine Abfindung, hat er keinen Anspruch auf eine höhere Abfindung aus einem weiteren Sozialplan, der später wegen der vollständigen Stilllegung des Betriebes erstellt wird. Ausnahme: Es stand beim Abschluss des ersten Sozialplanes bereits die vollständige Stilllegung des Betriebes fest.

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Freitag, 27. April 2007

Insolvenzrecht und Urlaubsanspruch

Urteil des BAG vom 21.11.06, Akz: 9 AZR 97/06:
Stehen einem Arbeitnehmer bei der Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Arbeitgebers noch nicht abgegoltene Urlaubsansprüche zu, so sind diese Masseverbindlichkeiten. Der Insolvenzverwalter hat auf Antrag des Arbeitnehmers diesem Urlaub zu erteilen. Das Urlaubsentgelt ist aus der Insolvenzmasse zu zahlen. Bei Beendigung des Arbeitsverhältnis, ist auch der offene Resturlaub als Masseverbindlichkeit abzugelten.

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Mittwoch, 14. März 2007

Sonderkündigungsschutz und Gleichstellung

Urteil des BAG vom 01.03.2007 - Akz: 2 AZR 217/06:
>> Damit Arbeitnehmer einem schwerbehinderten Menschen gleichgestellt sind und Sonderkündigungsschutz genießen, muss der Gleichstellungsantrag mindestens drei Wochen vor Zugang der Kündigung gestellt worden sein <<
Hintergrund dieser Entscheidung: Die Kündigung des Arbeitsverhältnisses eines schwerbehinderten oder gleichgestellten Menschen ist wesentlich erschwert, da nach § 85 SGB IX die Zustimmung des Integrationsamtes erforderlich ist. Ab einem GdB von wenigstens 30 kann vom Arbeitnehmer die Gleichstellung beantragt werden. Wird nun vom Arbeitnehmer die Kündigung vorhergesehen, ist ein Gleichstellungsantrag ein strategisch geschickter Schachzug. Die vom Arbeitgeber ohne Zustimmung ausgesprochene Kündigung ist damit hinfällig. ↓↓↓ schlechte Entscheidung aus Arbeitnehmersicht.

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Mittwoch, 14. März 2007

Betriebsrat auf Konzernebene

Beschluss des Bundesarbeitsgerichtes vom 14.02.2007 - Akz: 7 ABR 26/06
Nach § 54 Abs. 1 Betriebsverfassungsgesetz können die einzelnen Gesamtbetriebsräte in einem Konzern (§ 18 Aktiengesetz) durch Beschlüsse einen Konzernbetriebsrat einrichten. Werden die inländischen Unternehmen jedoch von einer Konzernspitze mit Sitz im Ausland beherrscht, kann ein solcher Konzernbetriebsrat nicht konstituiert werden.

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Mittwoch, 14. März 2007

Kündigungsschutz bei Betriebsübergang

Urteil des Bundesarbeitsgerichtes vom 15.02.2007 - Akz: 8 AZR 397/06:
Hat ein Betrieb eine bestimmte Anzahl von Mitarbeitern, dann geniessen die Arbeitnehmer i.d.R. Kündigungsschutz. Dieser Kündigungsschutz geht jedoch bei einem Betriebsübergang nicht mit dem restlichen Arbeitsverhältnis auf den Erwerber des Betriebes über, wenn in dessen Betrieb nur wenig Arbeitnehmer beschäftigt sind und die Voraussetzungen des § 23 I KschG nicht erfüllt sind.

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Freitag, 23. Februar 2007

Betriebliche Einigungsstelle

Beschluss des Bundesarbeitsgerichtes vom 13. Februar 2007 - Akz: 1 ABR 18/06 -
Der Betriebsrat hat ein Mitbestimmungsrecht bei der Frage, ob Arbeitnehmer während der Arbeit eine bestimmte einheitliche Kleidung tragen sollen. Finden Arbeitgeberseite und Betriebsrat bei der Kleiderordnung keinen Kompromiss, dann wird die Einigungsstelle eingeschaltet. Die Frage, wer die Kosten für einheitliche Personalkleidung trägt, fällt allerdings nicht unter die Regelungskompetenz einer betrieblichen Einigungsstelle.

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Freitag, 23. Februar 2007

Maßregelungsverbot und Arbeitsrecht

Urteil des Bundesarbeitsgerichtes vom 14.2.2007 (Akz: 7 AZR 95/06) zum Maßregelungsverbot und Vorbehalt bei befristetem Anschlussvertrag:
Nach § 612a BGB darf ein Arbeitnehmer vom Arbeitgeber nicht dafür benachteiligt werden, dass er in zulässiger Weise seine vertraglichen oder gesetzlichen Rechte wahrnimmt. Eine derartige Maßregelung ist jedoch nach Ansicht des BAG nicht gegeben, wenn der Arbeitgeber den Wunsch des Arbeitnehmers ablehnt, bei Abschluss eines befristeten Anschlussvertrages einen Vorbehalt aufzunehmen. Der Arbeitnehmer wollte durch den Vorbehalt erreichen, dass er die Wirksamkeit der in dem vorangegangenen Vertrag vereinbarten Befristung gerichtlich überprüfen lassen kann.

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Donnerstag, 15. Februar 2007

Elternzeit und Arbeitsrecht

Aktuelle Urteile des Landesarbeitsgerichtes Baden-Württemberg zum Thema Elternzeit:

1. Urteil vom 07.12.2006, Akz: 3 Sa 25/06
Elternzeit - Zulässigkeit der mündliche Geltendmachung der Elternzeit - Berufung auf Formvorschrift - Die gekündigte Arbeitnehmerin und Klägerin war Anwältin und hat sich in der Berufungsinstanz durchgesetzt !

2. Urteil vom 23.11.2006, Akz: 7 Sa 95/06
Teilzeitbeschäftigung während der Elternzeit - zeitliche Abfolge der Inanspruchnahme von Elternzeit und des Verlangens auf Teilzeitbeschäftigung - Einstellung einer Ersatzkraft als dringender betrieblicher Grund - Einstellung als treuwidriges Verhalten des Arbeitgebers - Normgehalt der Vier-Wochen-Frist nach § 15 Absatz 7 Satz 4 BErzzGG - Fiktion der Zustimmung - Präklusion verspätet vorgebrachter Gründe

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