Beiträge zum Stichwort »Sonstiges«

Donnerstag, 31. Juli 2008

GEZ und Anwalt

Urteil des Verwaltungsgerichtes Koblenz vom 15.7.2008, 1 K 496/08.KO:
Ein Rechtsanwalt muss für seinen beruflich genutzten PC mit Internetanschluss keine Rundfunkgebühren tragen. Nach Ansicht des Gerichtes ist der Anwalt kein Rundfunkteilnehmer. Er könne mit seinem PC zwar über seinen Browser Sendungen der öffentlich-rechtlichen Sender empfangen, dies rechtfertige aber nicht die Erhebung von Rundfunkgebühren. Ein PC in Geschäftsräumen oder Kanzleiräumen werde typischerweise nicht als  Empfangsgerät verwendet - **** Urteil aktuell noch nicht rechtskräftig; Urteil dürfte auch für alle anderen Freiberufler und auch sonstige Gewerbetreibende gelten.

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Mittwoch, 14. Mai 2008

Handyverbot am Steuer eines Pkw

Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes vom 18.04.2008:
Die Verfassungsbeschwerde einer Rechtsanwältin gegen das Handyverbot wurde vom Bundesverfassunggericht nicht zur Entscheidung angenommen. Die Kollegin wurde zum vierten Mal innerhalb kurzer Zeit telefonierend am Steuer ihres Pkw erwischt. Wegen der Hartnäckigkeit mit der die Anwältin das Verbot ignorierte, verhängte das Oberlandesgericht ein Bußgeld von 240,- Euro. Die Jurist sah dadurch ihr Persönlichkeitsrecht und ihre allgemeine Handlungsfreiheit verletzt.

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Montag, 05. Mai 2008

Grenzüberschreitende Prozesskostenhilfe

Immer wieder von entsprechenden Auskunftsstellen zu hören: Prozesskostenhilfe kann nur für Verfahren vor deutschen Gerichten gewährt werden !!
- Stimmt so nicht: Durch Gesetz ist eine EG-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt worden. Einem Antragsteller im Inland (Deuschland) ist es dadurch möglich, in einem anderen EU-Staat einen Rechtstreit mit PKH zu führen (ausgehende Ersuchen). Ebenso kann ein Antragsteller aus dem europäischen Ausland seinen Rechtstreit in Deutschland führen (eingehende Ersuchen). Nach wie vor sind die subjektiven Voraussetzungen, die hinreichende Erfolgsaussicht und das Fehlen von Mutwilligkeit zu prüfen. - *** Problematisch sind allerdings die unterschiedlichen Regelungen zur Bedürftigkeit in den einzelnen Mitgliegsstaaten ! Prozesskostenhilfe wird nunmehr auch für Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof gewährt.

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Mittwoch, 23. April 2008

Einparkhilfe und Straßenverkehrsrecht

Urteil des Amtsgerichtes München vom 19.07.2007, Akz: 275 C 16658/07: Autofahrer dürfen sich nicht blind auf die elektronische Einparkhilfe verlassen, da sie ansonsten grob fahrlässig handeln. Der Einparkende muss sich durch eigene Beobachtungen versichern, dass das Einparken möglich ist. Im vorliegenden Fall hatte die Einparkhilfe versagt, da in der Wand in Höhe der Stoßstange ein Hohlraum war.

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Montag, 28. Januar 2008

ALG II und Einbürgerung

Urteil des Verwaltungsgerichtes Stuttgart vom 10.09.2007, Akz.: 11 K 2187/06:
Der unverschuldete Bezug von Arbeitslosengeld II oder von Sozialhilfe steht der Einbürgerung nicht entgegen. Sachverhalt: Der 43 Jahre alte Kläger reiste im Dezember 1992 aus Angola in das Bundesgebiet ein. Er betreut drei minderjährige Kinder, darunter die ebenfalls klagenden sieben- bzw. achtjährigen nicht ehelichen Söhne (seine Lebensgefährtin war im Jahre 2006 verstorben). Die Kinder sind derzeit im Besitz von Aufenthaltserlaubnissen und der Vater hat eine unbefristete Niederlassungserlaubnis. Seit 2005 bezieht der Vater Arbeitslosengeld II. Nachdem der Antrag im Jahr 2003 auf Einbürgerung vom Landratsamt nicht entschieden wurde, erhoben die Kläger im Juni 2006 Klage zum Verwaltungsgericht. Das VG Stuttgart hat nun rechtskräftig entschieden. Das beklagte Land Baden-Württemberg wurde verpflichtet, die Kläger in den deutschen Staatsverband einzubürgern.

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Montag, 28. Januar 2008

Kürzung der Pendlerpauschale

Beschluss des Bundesfinanzhofes 10.01.2008, Akz: VI R 17/07:
Der BFH ist der Meinung, dass die Versagung des Werbungskostenabzugs von Aufwendungen für die Wege zwischen Wohnung und Arbeitsstätte verfassungswidrig ist. Leitsatz: "Es wird eine Entscheidung des BVerfG darüber eingeholt, ob § 9 Abs. 2 Satz 1 EStG i.d.F. des StÄndG 2007 insoweit mit dem GG vereinbar ist, als danach Aufwendungen des Arbeitnehmers für seine Wege zwischen Wohnung und regelmäßiger Arbeitsstätte keine Werbungskosten sind und keine weiteren einkommensteuerrechtlichen Regelungen bestehen, nach denen die vom Abzugsverbot betroffenen Aufwendungen ansonsten die einkommensteuerliche Bemessungsgrundlage mindern."

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Dienstag, 22. Januar 2008

Ehrenmord und Sorgerecht

Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes vom 12.12.2007, Akz: 1 BvR 2697/07:
Verweigerung des Sorgerechtes nach Ermordung der Kindesmutter und deren Lebensgefährten; Mit – nicht angegriffenem – Beschluss vom 23. März 2007 stellte das Familiengericht fest, dass die elterliche Sorge nicht auf den Vater zu übertragen sei. Der Vater komme weiterhin als Mörder der Mutter in Betracht. Zwar sei er nicht angeklagt worden und die Anklage seines Bruders habe mit einem Freispruch geendet. Nach den Feststellungen in den Urteilsgründen bestehe aber kein Zweifel, dass es sich bei der Tötung der Mutter um einen so genannten Ehrenmord handele, der entweder vom Vater oder einem seiner beiden Brüder begangen worden sei. Es entspreche daher nicht dem Kindeswohl, dem Vater, der sich zur Tat nicht geäußert und von dieser auch nicht distanziert habe, die elterliche Sorge zu übertragen.
Nach dem Tod der allein sorgeberechtigten Mutter sei in verfassungskonformer Auslegung des § 1680 Abs. 2 Satz 2 BGB die elterliche Sorge grundsätzlich dem Vater zu übertragen, weil dies regelmäßig dem Kindeswohl diene. Eine Übertragung habe jedoch zu unterbleiben, wenn – wie hier – konkret feststellbare Kindesinteressen der Übertragung widersprächen. Dem Beschwerdeführer fehle jegliches Gespür und Verständnis für die Traumatisierung des Kindes.
Gegen eine Übertragung der elterlichen Sorge auf den Kindesvater spreche weiterhin, dass er nicht über die erforderliche Bindungstoleranz verfüge. Er lehne Kontakte des Sohnes zu den Großeltern mütterlicherseits ab und würde sie zur Schwester nur begleitet zulassen. Letztlich bestehe derzeit keine emotional tragfähige Bindung zwischen Sohn und Vater. Die Entscheidung des Oberlandesgerichts verletzt den Beschwerdeführer nicht in seinem Elternrecht und ist daher nicht zu beanstanden.

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Donnerstag, 27. Dezember 2007

Ein gutes neues Jahr 2008

Wir wünschen allen Besuchern unserer Webseite einen guten Start in das Jahr 2008. Auch im kommenden Jahr werden wir wieder regelmäßig wichtige Urteile aus den Bereichen Arbeitsrecht, Sozialrecht, Versicherungsrecht, Mietrecht, Verkehrs(unfall)recht vorstellen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch !

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Donnerstag, 27. Dezember 2007

Führerscheintourismus

Beschluss des Verwaltungsgerichtes Berlin vom 12.11.2007, Aktenzeichen: VG 11 A 707.07:
Die in Tschechien erworbene Fahrerlaubnis berechtigt den Inhaber nicht immer, hiervon in Deutschland Gebrauch zu machen. Die Antragstellerin hatte im Ausland eine Fahrerlaubnis der Klasse B erworben. Wegen alkoholbedingter Straftaten im Straßenverkehr war ihr vom Gericht zuvor die Fahrerlaubnis entzogen worden. Trotz der tschechischen Fahrerlaubnis habe die Behörde den Eignungsnachweis verlangen dürfen, weil diese missbräuchlich erlangt worden sei. Die Gesamtumstände des Falles lassen den Schluss zu, dass die Fahrerlaubnis im EU-Ausland erworben worden ist, um die nationalen Bestimmungen für die Wiedererteilung zu umgehen.

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Freitag, 05. Oktober 2007

Social Bookmarks

Anwalt und Medienrecht Sicher sind Ihnen schon die vielen neuen Zeichen am oberen Bildrand aufgefallen - es handelt sich dabei um so genannte "Social Bookmarks". Jedes dieser Icons steht stellvertretend für einen kostenlosen Bookmark-Dienst. Wenn Sie sich für einen Anbieter entschieden haben (z.B. Mr. Wong), dann können Sie jederzeit - wenn Sie ein Urteil interessiert und Sie es eventuell wiederfinden wollen - ein "Lesezeichen" setzen. Eine ausführliche Beschreibung erhalten Sie auf Wikipedia, wenn Sie das Icon mit dem Fragezeichen am rechten Rand anklicken.

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