Beiträge zum Stichwort »Politik«

Sonntag, 06. April 2008

Sozialgericht und Gerichtskosten

Um die Flut "aussichtsloser Gerichtsverfahren" einzudämmen, wird in einem Gesetzesentwurf zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes die Abschaffung der Gerichtskostenfreiheit gefordert. Geplant ist eine allgemeine Verfahrensgebühr von 75 € für jedes Verfahren vor den Sozialgerichten, von 150 € vor den Landessozialgerichten und von 225 € vor dem Bundessozialgericht. Gegen die Abschaffung der Gebührenfreiheit haben sich bereits der Deutsche Blinden- und Sehbehinderten-Verband sowie der Sozialverband Deutschland ausgesprochen - ↓↓↓ Die Auswirkungen dieser Forderung gerade im Bereich des SGB II (Grundsicherung) oder im SGB VI (Rentenrecht) sind nicht akzeptabel. Es ist zu befürchten, dass zahlreiche berechtigte Klagen gegen rechtswidrige Bescheide zukünftig nicht geführt werden können, da viele Rechtsuchende diese Kosten nicht aufbringen können.

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Samstag, 13. Oktober 2007

Arbeitsagenturen und 01801

Die Arbeitsagenturen sind nunmehr alle über eine 01801-Telefonnummer erreichbar. Die Nummern sind mit einem Sternchen versehen. Weiter oben findet man die Erläuterung hierzu:
"* 3,9 Cent je Minute aus dem Festnetz der Deutschen Telekom. Bei Anrufen aus Mobilfunknetzen gelten davon abweichende Preise". Nach unserer Feststellung sind auch einige Jobcenter im Osten auf kostenpflichtige Rufnummern umgestiegen. Der Job-Center Mannheim ist dagegen immer noch unter 0621 / 18166333 erreichbar - ↓↓↓↓

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Mittwoch, 19. September 2007

Strompreis und Stromkonzerne

Die EU-Kommission legt heute ihre Pläne zur Aufspaltung der großen Energieunternehmen offen. Der Entwurf der Richtlinie sieht die Trennung der Produktion und Verteilung von Strom + Gas vor. Kleineren Konkurrenten soll dadurch der Zugang zum Markt ermöglicht werden. Die vier großen Stromkonzerne (RWE / Eon / EnBW und Vattenfall) teilen sich untereinander ¾ des ganzen Strommarktes auf - **** sehr zu begrüssen: der Strompreis in der Schweiz ist gerade einmal halb so hoch wie in Deutschland.

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Samstag, 08. September 2007

Bundesverdienstkreuz und Peter Hartz

Der Namensgeber von Hartz I-IV war 2002 mit dem Budesverdienstkreuz der Bundesrepublik ausgezeichnet worden. Dieses hat er nunmehr zurückgegeben, nachdem er im Januar 2007 wegen Untreue und Begünstigung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und Geldstrafe verurteilt worden war.

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Freitag, 31. August 2007

Pflegerecht und Urlaub

Berufstätige sollen nach Planung von Gesundheitsministerin Schmidt bei einem Pflegefall in der Familie zehn Tage zusätzlichen Sonderurlaub bekommen - *** absolut begrüßenswert ! Stellt sich nur die Frage nach der Finanzierung.

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Dienstag, 07. August 2007

Pflegeversicherung und Zeitungsente

Zeitungsente

Rechtsanwalt - Mannheim - Pflegerecht
Der Finanzexperte Bernd Raffelhüschen erwartet wegen der steigenden Pflegekosten für ältere Menschen einen drastischen Anstieg der Beiträge zur Pflegeversicherung. Zitat FAS: "Spätestens im Jahr 2045 müssen Arbeitnehmer rund 7% ihres Einkommens für die Pflegeversicherung abführen". Das Bundesgesundheitsministerium hat dies umgehend dementiert. Eine Sprecherin des BGM erklärte die Langzeitprognose für unzutreffend. "Das Ministerium kenne keinen seriösen Experten, der solche Prognosen angestellt hätte. Die Pflegereform sei solide berechnet und finanziert" - der aktuelle Beitrag zur Pflegeversicherung beträgt 1,7%, je zur Hälfte finanziert durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Aufgrund der demographischen Entwicklung ist das Dementi des BGM unhaltbar.

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Donnerstag, 12. Juli 2007

Mini-GmbH oder Limited

Die Bundesregierung hat Ende Mai eine umfassende Reform des GmbH-Rechtes beschlossen. Das Mindesstammkapital beträgt im Unterschied zur "normalen" GmbH anstatt 25.000€ nur 10.000€. Davon muss nur die Hälfte einbezahlt werden. Die Gewinne der Gesellschaft dürfen solange nur zu ¾ ausgeschüttet werden, bis das Mindeststammkapital die geforderten 10.000€ erreicht. Die Gründung dieser GmbH "light" soll wesentlich erleichtert werden. Die Limited könnte damit als Alternative bereits ausgedient haben.

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Mittwoch, 11. Juli 2007

Benzinpreis und Urlaubszeit

Die Tankstellen verlangen laut einem ADAC-Bericht ab diesen Dienstag im Durchschnitt 1,39 € für einen Liter Super und 1,17 € für Diesel. Das ist ein Preissprung von ca. 4,5 Cent seit Montag. ADAC-Aussage: "Da kann auch der sehr hohe Ölpreis von knapp 78 Dollar je Barrel Brent nicht als Ausrede herhalten" - ↓↓↓ die übliche Benzinpreiserhöhung pünktlich zur Urlaubszeit.

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Montag, 18. Juni 2007

Pflegeversicherung

Die Spitzen von Union und SPD wollen in der Pflegeversicherung die Leistungen für Demenzkranke und die häusliche Pflege ausweiten. Gestritten wird immer noch, um wie viele Prozentpunkte der Pflegebeitrag steigen soll. CDU/CSU sind für eine Erhöhung um 0,2 Prozentpunkte und eine gleichzeitige Senkung des Arbeitslosenbeitrages um 0,5 Punkte. Die SPD will hingegen einen höheren Aufschlag von 0,3 Prozentpunkten, damit die besseren Pflegeleistungen finanziert werden können - dies ist mit großer Wahrscheinlichkeit nur der Auftakt für jährliche Beitragssteigerungen.

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Freitag, 23. Februar 2007

Europäische Richtlinien und Spam

9 von 10 eMails sind heute Spam - Wundern Sie sich nicht, wenn Sie sich ein geschäftliches oder privates eMail-Postfach einrichten und dieses in kürzester Zeit mit lästigen Werbeemails geflutet wird. Ein vorgeschaltener Spamfilter kann daran bedauerlicherweise auch nicht viel ändern. Doch wie ist die Rechtslage:
1. Befindet sich der Versender des Spam in Deutschland kann man z.B. wettbewerbsrechtlich gegen ihn vorgehen. Das Verschicken dieser unverlangten Werbeemails verstößt gegen § 1 UWG und ist daher sittenwidrig (Urteil des Bundesgerichtshofes vom 11.3.2004).
2. Das Amtsgericht Dresden hat im Urteil vom 29.7.2005 (Akz. 114 C 2008/05) entschieden, dass das Interesse des Versenders an "bequemer Werbung" die geringe Störung des Betriebsablaufs überwiege. Das Landgericht Berlin hat in einem ganz ähnlichen Fall dagegen einen Eingriff in den "eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb" angenommen (Beschluss, Akz. 16 O 718/05).
3. Richtig ärgerlich ist aber, dass europaweit bereits eine EU-Richtlinie gegen Spam existiert (Richtlinie 2002/58) mit der dieser Werbemüll bereits unterbunden werden könnte. Deutschland und einige andere europäische Staaten haben es bisher aus unerfindlichen Gründen nicht geschaft, diese Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Eine Umsetzung erfolgte lediglich in Italien und England.

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